Geschichte
Der Ort Etelsen wurde zum ersten Mal im Jahre 1404 urkundlich erwähnt und hatte 1522 seinen ersten Hof.
Ab der Mitte des 19.Jahrhunderts vollzog Etelsen eine starke Entwicklung. Während 1753 nur 28 Häuser gezählt
wurden, konnte man 1855 schon 80 "Feuerstellen" ermitteln.
Der Name "Etelsen" wird im allgemeinen als "Edelsheim" oder "Haus eines Adeligen" gedeutet.
Die Ortschaft Etelsen umfasst seit 1968 das Gebiet der früher selbständigen Ortschaften Etelsen, Cluvenhagen
und Hagen-Grinden. Zudem gehören sowohl die Siedlungsbereiche Giersberg und Steinberg im Norden als
auch Hagen, Grinden im Süden und Lindholz im Westen dazu.
Im Rahmen der Niedersächsischen Gebietsreform wurde Etelsen am 1.7.1972 in den Flecken Langwedel übernommen.
Alle bis dahin selbständigen Gemeinden wurden derzeit zu einer Gebiets- und Verwaltungseinheit zusammengefasst.
Die Interessen der Bürger wurden in den Ortschaften von da an durch Ortsräte oder Ortsvorsteher wahrgenommen.
Der Begriff "Flecken Langwedel" ist auf das Marktrecht zurückzuführen, das dem Flecken verliehen wurde.
Das der Flecken nach Langwedel benannt wurde, obwohl dessen Einwohnerzahl 1972 nur halb so groß war wie die
von Etelsen, hatte folgenden Grund: Langwedel gehörte zwar mit zu den kleinsten Ortschaften, hatte aber
in der entscheidenden Sitzung mehr für sich sprechende Politiker als Etelsen.
Geschichtliches über Etelsen von Korthe Achim:
"Etelsen liegt direkt an der Straße und ist heute unschwer als altes Bauerndorf zu erkennen.
Noch gibt es Bauernhöfe im Kern der alten Siedlung. Es wird 1398 oder 1406 erstmals erwähnt. Der Name wird im
allgemeinen als Edelsheim (Haus eines Adligen) gedeutet.
Hervorragenstes Gebäude ist das Schloss auf den Dünenhügeln. Es ist weit bekannt als Neurenaissance-Bau mit
barocken Stilelementen, an Größe und Bedeutung alle Gebäude in dme Bereich in den Schatten stellend, ein
Zeugnis von Macht und Einfluss der ehemaligen Besitzer.
Der hannoversche Innenminister Johann Caspar von der Wisch vereinigte um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts
vier Güter in seiner Hand, Embsen, Etelsen, Koppel und Ruschbaden mit 783 ha, das sind 3132 Morgen. Zu dem Gut
Etelsen gehörte die zum Park ausgestaltete Landschaft auf den Hügeln am Wesertalrand. Hier stand auch ein
altes Herrenhaus.
Von der Wisch ließ abseits vom Herrenhaus im Park ein Mausoleum im neugotischen Stil für sich und seinen
Bruder errichten, verziert mit dem Wappen derer von der Wisch. Die Brüder starben kinderlos. Sie vererbten
ihren Besitz an die Gebrüder von Heimbruch.
Die von Heimbruch waren ebenfalls kinderlos. Der nächste Erbe war der Sohn ihrer Schwester, die mit dem dänischen
Grafen von Reventlow verheiratet war. Die Brüder von Heimbruch wünschten, das Paar möge nach
Deutschland übersiedeln. Um es anzulocken, ließen sie 1885 das alte Herrenhaus abreißen und kurz dahinter den
heutigen Schlossbau aufführen, der bis 1886 fertiggestellt wurde.
Das Schloss wird als Kunstwerk angesehen. Sowohl am Äußeren wie auch vor allem im Inneren gibt es eine Fülle
von sehenswerten Details.
1896 zog die Familie von Reventlow hier ein. Die nächste Generation geriet in finanzielle Schwierigkeiten.
Der Riesenbesitz musste aufgelöst und stückweise verkauft werden. Trotzdem waren die Besitzer 1929 zahlungsunfähig.
Das Schloss sollte auf Abbruch verkauft werden. Mühsam hinderte der damalige Verdener Landrat dieses Vorhaben.
1937 wurde das Schloss SA-Gruppenschule, 1945 Lazarett für die Briten, dann KRankenhaus in Kreisregie.
Für einige Jahre stand es leer und verfiel zusehends. 1960 richtete ein Bremer Kaufmann hier ein Restaurant und in
dem großen Park einen Tierpark ein.
Doch schon 1965 musste der Kaufmann aufgeben. Wieder war das Schloss von Verwilderung und Verfall bedroht. Etelser Bürger
gründeten einen Verein, den Förderkreis Schloss Etelsen. Ihm ist es vor allem zu verdanken, dass der Landkreis
Verden das Schloss samt Park erwarb und das Gebäude bis 1983 völlig renovieren ließ.